Geschichte

Auf den Spuren der Kurmark

Die ersten Spuren der Burschenschaft Kurmark Brandenburg finden wir im Jahre 1907. In diesem Jahr wurde am 6. Mai der "Primaner-Sportverein Borussia" in Berlin gegründet. Dieser geriet bald unter den Einfluss der Wandervogelbewegung, die wenige Jahre vorher entstanden war. Schon bald war ein Großteil der deutschen Jugend von dieser heimatverbundenen Bewegung erfasst. Dies mag einer der Gründe gewesen sein, weshalb 1912 die Borussia mit der "Scholarenschaft der tumben Brüder", einer studentischen Gruppe der Wandervogelbewegung, verschmolz.

In den Wirren des ersten Weltkrieges fand die Geschichte der vorgenannten Scholarenschaft jedoch ihr vorläufiges Ende. Deren Mitglieder, soweit sie im 22. Reservekorps dienten, gründeten daraufhin die "Gemeinschaft akademischer Feldsoldaten", mit den Farben schwarz und gold. Nach Rückkehr in die Heimat versuchten diese im Jahre 1919 die Gedanken der Wandervogelbewegung mit den Erfordernissen einer studentischen Korporation in der "Burschenschaft Deutschwacht" zu verbinden. Dabei wurden auch Kontakte mit Berliner SB Philistern aufgenommen, die zum damaligen Zeitpunkt jedoch ohne Ergebnis blieben. So konstituierten sich die noch studierenden Mitglieder am 4 Juni 1921 in der Burschenschaft Kurbrandenburg. Nachdem die Kurbrandenburg nach einer kurzen Fühlungnahme sich anschickte dem VDB, einem Parallelverband der DB, anzunähern und überdies das Prinzip der "unbedingten Satisfaktion" annahm, traten im Januar 1923 alle Gründungsmitglieder aus der Kurbrandenburg aus. Sie gründeten daraufhin umgehend die "Burschenschaft Kurmark Brandenburg". (Die Kurbrandenburg hatte wahrscheinlich den Aderlass nicht verkraftet - sie suspendierte am 2.2. 1924).

Die Kurmark Brandenburg pflegte ihr Verbindungsleben bis in das Dritte Reich hinein. Nachdem sich die Kurmark weigerte, dem NSDStB (Nationalsozialistischen Studentenbund) beizutreten, fiel sie - wie viele andere Verbindungen auch - unter das Verbindungsverbot. Aus der Schlinge der drohenden Auflösung der Verbindung entzog man sich durch die Vertagung am 8.3.1936. Man lebte als Freundeskreis weiter, musste dann aber letztendlich 1939 doch auch den Altherrenbund auflösen. Es folgten die unbeschreiblichen Leiden des Zweiten Weltkriegs, der auch das Leben vieler Kurmärker forderte.

Erst sieben Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, am 1. Mai 1952, fand wieder ein Kurmark-Konvent statt (damals natürlich noch in Berlin). Am 30. Juni 1952 wurde dann eine Satzung für den AHB gestaltet. In den nächsten Jahrzehnten lebte die Kurmark als AH-Verbindung fort. Als bekannt wurde, dass in Bayreuth eine Universität errichtet werden sollte, wurde beschlossen, die Kurmark hier wieder "aufzumachen". Schnellstens wurden dazu die erforderlichen Vorbereitungen getrofffen, und man konnte am 29. Juli 1976 die erste Kurmarkveranstaltung in Bayreuth zelebrieren. Nach wechselnden Kneip-Orten (Rollwenzelei - Brandenburger - gemietetes Haus in Laineck) konnte die Kurmark dank des aufopfernden Einsatzes einiger Bundesbrüder (v.a. P. Gluch und P. Jung) ein eigenes Haus erwerben. Hier, in der Moritzhöfen 3, hat die Kurmark seit einigen Jahren wieder ein dauerhaftes Heim gefunden.